Dienstag, 20. Oktober 2009

Das Krankenhaus




Ich befinde mich auf einem Korridor in einem Krankenhaus. Ich trage weiße Arbeitskleidung. Weiße Fliesen, ein Wartebereich,zahlreiche nummerierte Türen aufgereiht wie Soldaten.

Ein Krankenhaus ist ein Ort an dem viele Menschen sind. Personal, Patienten, Besucher. Doch es scheint so als sei dieser Ort verlassen. Eine seltsame Stille beherrscht diese Szenarie,trügerisch legt sie ihre Klauen um meinen Hals und drückt zu. Langsam schreite ich den Korridor entlang, vorbei an dem Büro der Schwestern. Ich nehme einen übelriechenden Geruch wahr. Der Gestank von Tod und Verwesung. Vorsichtig lasse ich meinen Blick schweifen und entdecke in einer Ecke den Leichnahm einer in blaugekleideten Schwester.  Ihr Mund steht weit offen, die Lippen weggefault. Jeden Moment, könnte sie aufstehen mich verfolgen ihre abgefaulten Finger würden mich packen und sie würde mich wegzerren. Nichts dergleichen geschiet. Jedoch bemerke ich ein Geräusch. Es kommt immer näher und es hört sich wie ein weißes Rauschen an. Ein heller Ton. Ich kenne diesen Ton. 

Ohne zu wissen wohin laufe, ich los. Vorbei an Aufzügen, Rollstühlen, verlassene Funktionsräume. Ich erreiche eine Treppe und begebe mich ein Stockwerk tiefer. Das Rauschen immer noch hinter mit. Mit jedem Blick den ich zurückwerfe, wird es intensiver. Es lässt meinen Körper erzittern.Ich renne um mein Leben und ohne jede Vorwarnung stolpere ich über ein Objekt. Um mich herum, überall Leichen. Schwestern, Ärzte, Patienten. Sie lehnen an den Wänden sitzen in Stühlen oder liegen mitten im Raum. Schnell richte ich mich auf und laufe weiter bis ich einen Korridor erreiche. Ein Wegweiser ist dort aufgestellt. Doch zeigt er mir nicht, den von mir erhofften Weg nach draußen. Sondern ein Wirrwarr an Zahlen ist dort aufgelistet. Immer wieder ist die "8" hervorgehoben. Was bedeutet diese Zahl? Eine Explosion erschüttert den Raum und ich reißt mich zu Boden. Die Türen zum Treppenhaus springen auf. Das Rauschen ist nun ohrenbetäubend. Lässt Glasscheiben zerspringen,die Scherben prasseln auf mich nieder. Ich schaffe es mich aufzurichten und laufe den Korridor entlang. Die offenen Türen der Patientenzimmer schlagen wie bei einer Kettenreaktion zu. Es kommt immer näher. Es, die unsichtbare Kraft. Hat es all die Menschen getötet?Der Korridor nimmt kein Ende. Es scheint,als würde er immer länger.Was will es von mir?Vielleicht trachtet es nicht nach meinem Leben?Ich kann nicht mehr. Nach Luft japsend drehe ich mich um. Das Rauschen umhüllt mich wie ein weißer Schleier und je weiter es mich umhüllt desto mehr erkenne ich die andere Welt die sich dahinter verbirgt.

Ich sehe umherlaufendes Personal,Patienten im Wartebereich. Ein normaler Klinikalltag. Dann ist es Still.Der Schleier löst sich. Es ist verschwunden, einfach so.